Chronik: Ansitz Schneggenhausen

 

Ortschronist Hubert Stecher: Schneggenhausen

Lang wäre die Liste der Familien, die Schneggenhausen bewohnten.
Sie alle anzuführen reicht der Platz nicht.
Als erster Lehensträger begegnet uns wie gesagt Chunrad von Snekkenhusen im Jahr 1336, und dann fehlen die Quellen bis 1425.
Dort lesen wir dann von Hanns von Snekgenhawsen.
Die Belehnung lautet „Item Hansen des Zeuners sun von See hat zu lehen empfangen an sein und seiner Schwester Margarethen, Chuntzen von Snekkenhausen Tochter die nachgeschriebenen Güter die sie mit mit Erbsthaft von weilent Hannsen von Snekgenhawsen ihrem Ahnen angefallen und uns zu Lehen weren, das sind die Güter ein Neugereut gelegen vor Walderried, und Haus und Hofstat gelegen auf der Landstraß zu Lerchach genannt Snekgenhawsen. Zu Innsbruck am Erchtag vo Sankt Veitstag anno domini 1425 am 12. Juni.“

Weiter gehen die Lehenseintragungen über mehrer Familien.
Am 27. Mai 1570 übernahm Sebastian Gässler, – er war Wirt zu Stift, das ist der Löwenwirt – von Urban Schneider aus See das Gut Schneggenhausen.
Die Belehnung erfolgte durch Erzherzog Ferdinand II., damals Landesfürst von Tirol und den Vorlanden.
Ein Teil des Belehnungstextes heißt:
„Wir Ferdinand bekennen, dass unser getreuer Urban Schneider zu See die hernach geschriebenen Stücke und Güter, unser und unserer fürstl. Grafschaft Tirol Lehenschaft, an seinem offen besiegelten Brief aufgesandt und demütiglich gebeten hat, dass wir dieselben unserem getreuen Sebastian Gässler, Wirt zu Stift, Gerichts Petersberg sesshaft, zu verleihen gnedliglich geruhten… die sie nutzen und nießen mögen wie es Lehens- und Landrecht ist „

Weiters folgen der bekannte Passus von Treue, Gehorsam und Gewärtigkeit und die Beschreibung der Güter.
Von diesem Datum ab saßen die Gassler – Föger 434 Jahre lang auf Schneggenhausen, eine lange Zeit. Heimatkundlich interessant ist für uns Isidor Gassler, der schon in sehr jungen Jahren ein heftiger Vorkämpfer für den Bau der Obsteiger Kirche war. Auf seinem Grundstück stand auch die bisherige Kapelle zur HI. Familie von der Unterstrass, die im Zuge des Kirchenbaus abgerissen wurde.

Ein Nachkomme von ihm war der legendäre Lehrer Franz Gassler. Er diente der Gemeinde und der Pfarre 61 Jahre lang als Lehrer, Organist und Mesner. Er löste im Jahr 1867, wie schon erwähnt, das Lehen aus dem kaiserlichen Besitz ab.
Franz hatte drei Töchter, von denen eine, Agnes, den Löwenwirtssohn Ingenuin Föger heiratete. Daher hießen die Besitzer bis vor kurzem Föger.
Ingenuin zog in Schneggenhausen ein und brachte die Poststelle Obsteig mit dorthin. Seit dort heißt das Haus „beim Postmeister“ und die Poststelle blieb im Haus bis zum Neubau des Gemeindehauses im Jahr 1980, in dem dann das Postamt untergebracht wurde.
Schneggenhausen hat durch viele Jahrhunderte die Geschichte unserer Gemeinde miterlebt und beeinflusst. Hoffentlich kann es diese Aufgabe auch weiterhin erfüllen.