Es summt und brummt in Obsteig

Lassen Sie es summen und brummen!

 

Ein Garten – der englische Rasen, so gepflegt, dass selbst die Queen neidisch wird, die Thuja-Hecke fein säuberlich getrimmt, kein Laub am Boden, keine Blume welk, ein Potpourri an exotischen Pflanzen lassen den Zaungast neidisch blicken und erst diese Ruhe, nicht das leiseste Geräusch.  Ein Idyll – nicht wahr?

Nein, wir sind ehrlich mit Ihnen, das mag für Sie ein Idyll sein, aber aus Sicht der heimischen Insektenwelt haben Sie eine Wüste geschaffen. Vielleicht ist es Ihnen bereits aufgefallen, es lassen sich kaum noch Insekten im Garten finden, außer einige Wenige, die dann sehr dominant sind. Sie sind nicht allein, es geht uns allen so. In den letzten dreißig Jahren hat die Insektenmasse um 76% abgenommen. Eine mehr als besorgniserregende Entwicklung, denn über 80% unserer Nutzpflanzen werden von Insekten bestäubt und sorgen somit dafür, dass wir unseren täglichen Apfel genießen können. Woran liegt es aber, dass uns die Insekten sprichwörtlich unter der Hand wegsterben? Nun in erster Linie tragen der Einsatz von Pestiziden sowie der hohe Flächenverbrauch und damit verbundene Bodenversiegelung unmittelbar zum Sterben der Insekten bei. Auch der Klimawandel hat seine Finger mit im Spiel und die intensive Landwirtschaft trägt das ihrige dazu bei. Aber auch unsere so heiß geliebte Gartenidylle – denn Insekten brauchen eine intakte Natur und eine hohe heimische Pflanzenvielfalt. Monotone Rasenflächen und exotische Pflanzen helfen unserer heimischen Insektenwelt, die häufig nur heimische Arten als Nahrungsquellen nutzen können, wenig.

Aus diesem Grund hat sich auch Ihre Gemeinde 2019 dazu entschlossen beim Projekt „Das Inntal summt“ teilzunehmen. Ihrer Gemeinde war es ein Anliegen etwas gegen diese Entwicklung zu tun und hat gemeinsam mit 6 anderen Gemeinden, dem Regionalmanagement Bezirk Imst, der Klima- und Energiemodellregion Imst und dem Tiroler Bildungsforum begonnen brachliegende Rasenflächen in naturnahe heimische Blumenwiesen umzugestalten. Heuer sind Sie aufgerufen es in Ihren Gärten wieder summen und brummen zu lassen. Sie müssen nicht Ihren gesamten Garten neu gestalten – eine wild-blühende Ecke reicht völlig aus. Je mehr wild-blühende Ecken es mit heimischen Pflanzen, strukturgebenden Elementen aus Totholz und Steinen es in der Gemeinde gibt, desto besser für die heimische Insektenwelt. Die Gemeinde, das Regionalmanagement Bezirk Imst und die Klima- und Energiemodellregion Imst möchten Sie hierbei unterstützen und stellen Ihnen dank der Unterstützung durch die Europäische Union kostenlos heimisches Saatgut für die Anlage von Blühinseln zur Verfügung. Das Saatgut liegt ab dem 06. April bei Ihrem Gemeindeamt auf. Wie Sie naturnahe heimische Blühflächen anlegen können erfahren Sie zudem in kostenlosen Workshops. Diese finden jeweils nachmittags am 30. April und 07. Mai statt. Anmeldungen sind unter naturimgarten@tsn.at möglich. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf www.regio-imst.at/inntalsummt.

Helfen Sie mit und lassen Sie es gemeinsam mit uns in unseren Gemeinden wieder summen und brummen.