Auch das Biomasseheizwerk Obsteig hatte am Tag der offenen Heizwerke in Tirol seine Pforten geöffnet.
Fotos: Alois Ennemoser (vor Ort) und J.M.Faimann
17 Biomasseheizwerke in ganz Tirol luden zum Besuch ein – darunter auch das Biomasseheizwerk Obsteig. Von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr wurde Interessantes und Informatives angeboten.
Die Betreiberfirma des Obsteiger Biomasseheizwerkes ist die nahwaerme.at, ein Österreichweit tätiges Wärmeversorgungsunternehmen, das sich auf die Nutzung erneuerbarer Energieträger spezialisiert hat.
Gemeinsam mit der Gemeinde Obsteig wurde 2003 für die Errichtung und den Betrieb eines Biomasseheizwerkes die „Nahwärme Obsteig“ gegründet. Die nahwaerme.at mit ihrem know-how ist zuständig für technische Anlagenplanung und Betriebsführung, die Gemeinde Obsteig ist der Ansprechpartner für die Vor-Ort-Betreuung. Die örtliche Agrargemeinschaft wird für die Brennstofflieferung eingebunden – sie erzeugt aus dem Holz der Waldpflege den Brennstoff für den Biomassekessel.
Inbetriebnahme im November 2003 – offizielle Übergabe im Jahr 2004.
Das Heizwerk versorgt die Seepark-Siedlung und die umliegenden Objekte ganzjährig mit Wärme für Heizung und Warmwasserbereitung.
Querung der Bundesstraße für die Anbindung des Gasthauses Stern.
Die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern mit einer zentralen Wärmeerzeugung bringt einige Vorteile wie z.B:
- langfristige Versorgungssicherheit, da der Rohstoff für die Wärmeproduktion in der unmittelbaren Region wächst
- Betriebssicherheit, da es im Haus keine offene Flamme gibt und Störungen an der Heizzentrale sofort gemeldet werden
- Preisstabilität, die wir gerne in Form einer Koppelung an den Verbraucherpreisindex weitergeben
- Komfort, der sich durch Wegfall von Anlagenservice, Reparaturen, Reinigung und Brennstoffmanipulation ergibt
Die zentrale Solaranlage deckt während der Sommermonate den Großteil des Wärmebedarfes ab, der Biomassekessel kann im Sommer daher stillgelegt werden.
Der Biomassekessel im zentralen Heizwerk (Standort in der Nähe des Friedhofes) verheizt Wald- und Industriehackgut. Rinde und sonstige Abfallprodukte werden aus Qualitätsgründen keine eingeheizt. Der Betrieb läuft vollautomatisch und der Brennstoff wird nach Bedarf angeliefert, d.h. das Heizwerk hat nur ein unterirdisches 2-3 Wochenlager und keine Langzeit-Lagerhalle.
Eine Ölkesselanlage ergänzt den Biomassekessel und wird bei Bedarf automatisch in Betrieb genommen.
Betreuer Stefan Rudig mit Sohn Felix und interessiertem Besucher Franz Rapp.
Felix kontrolliert, ob genügend Hackgut vorhanden ist.
Unter anderem möchte das Land Tirol energieautonom bis 2050 werden. Das heißt, es muss der Verbrauch von Energie gesenkt werden. Durch den Verbrauch von erneuerbarer Energie, wie Wasserkraftwerke, Biomasse und Solaranlagen kann die Gemeinde einiges tun.
Besucher sollten sich auch über das Thema eMobilität informieren, es sollten eAutos von Stams nach Obsteig fahren – angekommen sind sie aber nicht.